DRUCK+PAPIER: Tagelöhner*innen in Ippen-Druckereien | Arbeitsvertrag gilt nur für einen Tag | Bezahlt nach Mindestlohn | Ohne soziale Absicherung

Seit die Ippen-Gruppe 2012 die tariflose Druckerei in Penzberg eröffnete, verlagerte sie nach und nach Aufträge aus anderen Standorten dorthin. Und die alten Standorte wurden dann geschlossen.

Ein Donnerstag, kurz vor 13 Uhr. Am Pult in der Weiterverarbeitung sucht sie sich aus dem Stapel den richtigen Zettel raus. Ihr Name steht schon drauf, es fehlt nur ihre Unterschrift. So läuft es, seitdem sie hier arbeitet: Für jeden Einsatz erhält sie einen neuen Zettel mit der Aufschrift »befristeter Arbeitsvertrag« – gültig für nur einen Tag. Ist ihre Arbeit beendet, trägt sie handschriftlich die Uhrzeit ein und unterschreibt wieder. Früher holten sich die Aushilfskräfte ihren Lohn in bar am selben Tag im Lohnbüro ab. Heute wird das Geld überwiesen. Lina Sauer, ein erfundener Name, wird die nächsten Stunden in der Weiterverarbeitung der Druckerei in München die Anleger mit Discounter-Beilagen bestücken. Die Maschine sortiert die Prospekte in die Anzeigenblätter ein. Weiter